Als AG Uni Wien ist es unser Selbstanspruch, die Studienbedingungen nachhaltig zu verbessern, bei studienbezogenen Fragestellungen unterstützend zu wirken und studentische Interessen stark und konstruktiv zu vertreten. Es ist unser erklärtes Ziel, die Studierenden wieder in den Mittelpunkt der ÖH zu rücken, ihnen größere Handlungsfreiheit und mehr Mitbestimmung zu verschaffen und aktuelle Herausforderungen anzusprechen und anzupacken. Wir stehen für eine verantwortungsvolle ÖH mit konkreten Zielen, die ehrliche und realisierbare Hochschulpolitik im Sinne der Studierenden betreibt.
Dein Geld für Deine Interessen
Wir wollen, dass für alle Studierende offen einsehbar wird, wofür ihr ÖH-Beitrag verwendet wird. Sie sollen aktiv mitbestimmen können, was mit ihrem Beitragsgeld geschieht. Das schafft nicht nur Kontrolle und Transparenz, sondern letztendlich auch Vertrauen in die ÖH.
Mehr Flexibilität im Studium
Eine Möglichkeit, um die Betreuungsverhältnisse an der Uni Wien zu verbessern, wäre der Ausbau des Lehrveranstaltungsangebots im Sommer und Winter. Dieses Modell wird bereits seit Jahren erfolgreich an der WU Wien praktiziert. Die dadurch geschaffenen zusätzlichen Lehrveranstaltungsangebote in den Sommer- und Winterferien würden dem chronischen Problem der überfüllten Hörsäle unter dem Semester effektiv zu Leibe rücken. Insbesondere Pflichtlehrveranstaltungen könnten so öfter angeboten werden; eine willkommene Chance, die auch den Studienfortschritt erheblich beschleunigen könnte. Im Lehramtsstudium könnte die Studiendauer derart beispielsweise von derzeit 12 auf 10 Semester verkürzt werden. Dabei ist uns wichtig, dass es sich um ein freiwilliges Zusatzangebot handelt, welches den Studierenden mehr Flexibilität, Eigenverantwortung und Handlungsfreiheit bietet. Die Studierenden sollen damit selbstbestimmter in ihrem Studium durchstarten können.
Echte Forschungsförderung durch die ÖH
Als AktionsGemeinschaft Uni Wien sind wir davon überzeugt, dass Forschung, Exzellenz und Fleiß generell gefördert werden sollten. Derzeit fördert die ÖH explizit zwei sehr limitierte Forschungsgebiete. Diese werden durch den ‚Fem-Queer-Fördertopf‘ und den ‚Fördertopf für Forschung zu sozialer Durchlässigkeit im Bildungssystem‘ unterstützt. Sie verfolgen somit eine stark ideologische Ausrichtung. Wir treten dafür ein, dass Leistung und Exzellenz von Studierenden fernab dieser schmalen Themenfelder gefördert werden sollte. Eine Exzellenzförderung für herausragende Forschungsarbeiten ähnlich der Förderung durch die ÖAW in den Spaten GeWi, NaWi, Jus, Technik, Kunst- und Wirtschaftswissenschaften wäre zielführender und ein echtes Bekenntnis zur Wissenschaft und Leistungsbereitschaft.
Wir setzen uns auch für die Etablierung eines digitalen Publikationskanals für herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden ein. Nach dem Vorbild der Uni Innsbruck (‚historia.scribere‘) soll eine interdisziplinäre Initiative zur wissenschaftlichen Nachwuchsförderung geschaffen werden. Denn bisher sind die wissenschaftlichen Förderinitiativen der ÖH leider zumeist sehr überschaubar, ideologisch geprägt und keinesfalls auf Exzellenz und Interdisziplinarität ausgerichtet.
Herausforderungen der Zukunft Erkennen
Die Corona-Pandemie hat viele Herausforderungen und Verbesserungspotentiale an der Uni Wien aufgezeigt und klar gemacht, dass wir uns in vielen Bereichen bereits anpassen konnten, aber andererseits auch noch viel Nachholbedarf besteht. Um für die Aufgaben der Zukunft gewappnet zu sein, müssen wir die Erkenntnisse und Lehren der vergangenen Zeit aufbereiten und evaluieren, um positive Veränderungen mitzunehmen. Denn nur wenn die Uni Wien aus ihren Fehlern und Defiziten lernt, kann sie sich stets weiterentwickeln!
Mehr Raum zum Lernen
Vor allem in lernintensiven Phasen müssen ausreichend Lernplätze zur Verfügung gestellt werden. Dies kann nicht nur durch Schaffung von neuen Lernplätzen, sondern auch durch das Öffnen von nicht belegten Seminarräumen oder ähnlichen Räumen geschehen. Neben dem Besuch von Kursen und Seminaren müssen Studierende an der Uni Wien auch die Möglichkeit haben, Lernplätze in adäquater Kapazität und mit moderner Ausstattung zu nutzen. Auch Lerngruppen sollen am Hochschulstandort ihren Platz finden können. Darüber hinaus sollen Aufenthalts- bzw. Ruheräume die Chance bieten, sich auszutauschen und einen Ausgleich zum Lernalltag schaffen.
In diesem Bereich hat es schon die ersten Bemühungen durch das „Zentrale Lehr- und Lernressourcenmanagement“ gegeben. Diese Bestrebungen müssen aber unbedingt auch nach der Pandemie weiterverfolgt und vertieft werden. Eine weitere Maßnahme, die den Studierenden mehr Flexibilität bringen könnte, wäre die Erweiterung des Bibliotheksöffnungszeiten. Wir fordern eine 24-Stunden-Bibliothek sowie deren Öffnung am Wochenende. Dies ist besonders zu den lernintensiven Zeiten am Anfang und Ende des Semesters wichtig. Für viele Studierende ist die Bibliothek nicht nur ein Ort der reinen Informationsbeschaffung, sondern auch ein unerlässlicher ruhiger Lernplatz. Zusätzlich soll die dortige Infrastruktur, wie Spinde, Arbeitsplätze und Steckdosen ausgebaut werden.
Digitalisierung nutzen
Die fortschreitende Digitalisierung gehört mit Sicherheit zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie ist eine Entwicklung, die in zunehmendem Maße alle unsere Lebensbereiche durchdringt und zugleich unzählige Chancen bietet. Auch die Universität kann sich nicht dem digitalen Wandel verschließen. Als Ort der Innovation muss sie sich speziell ihm gegenüber öffnen. Der entschlossene Ausbau von Streamingdiensten und E-Learningangeboten sowie die beständige Digitalisierung von Lehrmaterialien und Amtswegen könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das chronische Problem der überfüllten Hörsäle und vergriffenen Pflichtlektüre zu bekämpfen. Dies wäre also nicht nur der Studienqualität, sondern schlussendlich auch dem Studienfortschritt höchst förderlich.
Mehr Service
Als AktionsGemeinschaft Uni Wien sind wir davon überzeugt, dass nachhaltige Serviceangebote im Zentrum der Vertretungsarbeit stehen müssen. Die ÖH hat sich aktiv für ein hürdenfreies und faires Studium auf qualitativ hochwertigem Niveau einzusetzen. Beratungsangebote müssen konsequent ausgebaut, die Studienbedingungen verbessert und die Studienpläne entbürokratisiert werden. Erst dann hat sie ihre Kernaufgaben zufriedenstellend erfüllt.
Wir sind davon überzeugt, dass Service wieder der Kern der Vertretungsarbeit sein muss. Denn die ÖH darf keinesfalls drohen, zum hochsubventionierten und schwerfälligen Selbstzweck zu verkommen, der am Alltag der meisten Studierenden vorbeiarbeitet. Die ÖH muss wieder vermehrt für die Studierenden da sein und nicht umgekehrt. Andernfalls läuft sie Gefahr, schrittweise in die Bedeutungslosigkeit abzugleiten.
Weiterbildung statt ideologie
Ideologische Debatten dürfen die ÖH nicht von ihrem gesetzlichen Auftrag ablenken. Sie hat Beratungsangebote für Studierende zu schaffen, ihnen rechtliche Beratung zu bieten und sie durch Weiterbildungsmöglichkeiten zu unterstützen. Wir bekennen uns zu diesen Aufgaben.
Wir plädieren für die Digitalisierung ‚Zeitgenossin‘
Die ÖH-Uni Wien gibt mit der ‚zeitgenossin‘ eine eigene Printzeitschrift heraus, die allen immatrikulierten Studierenden der Uni Wien regelmäßig per Post zugeschickt wird. Oftmals wird sie ungelesen entsorgt. Eine unverantwortliche Verschwendung von Ressourcen. In Anbetracht der zahlreichen Bäume, die hierfür gefällt und der finanziellen Mittel, die dazu aufgewendet werden müssen, plädieren wir für eine sofortige Digitalisierung des Magazins. Die Gelder, die damit eingespart würden, könnten anderweitig sinnvoller für die Studierenden eingesetzt werden.
Mehr Transparenz in der ÖH
Transparenz gehört zu den höchsten Geboten aller demokratischen Organisationen. Auch die ÖH ist seit jeher darum bemüht, diese zu gewährleisten. Wir wollen, dass allen Studierenden klar und einfach ersichtlich wird, wofür genau ihr ÖH-Beitrag verwendet wird. Die aktive Einbindung der Studierenden in die ÖH-Politik soll eine Kontrollinstanz schaffen, die verhindert, dass ÖH -Gelder für nicht studienrelevante Aktionen, Demonstrationen, Seminare etc. ausgegeben werden. Sie sollen entscheiden dürfen, wofür ihr Beitrag weitgehend verwendet wird.
Nachhaltige Vertretungsarbeit
Als AktionsGemeinschaft Uni Wien bekennen wir uns zu einer zukunftsorientierten Vertretungsarbeit. Dementsprechend wollen wir keine vorschnellen und kurzfristigen Maßnahmen anbieten, sondern langfristige Lösungen schaffen. Verantwortungsvolles Handeln bedeutet in diesem Sinne, immer mit Blick auf die Auswirkungen unserer Handlungen zu agieren. Studierendenpolitik darf nicht allein aus taktischem Kalkül erfolgen. Sie dient der Ursachenbekämpfung und nicht der reinen Symptombehandlung.
Einheitliche ECTS-Vergabe
Häufig ist nicht ersichtlich, nach welchen Kriterien ECTS-Punkte vergeben werden. So kann es vorkommen, dass für eine Übung nur 1 ECTS vergeben wird, für eine Vorlesung ohne nennenswerten Zeitaufwand aber 3 ECTS. Dies liegt daran, dass der tatsächliche Zeitaufwand kaum evaluiert wird. Der Lernaufwand, den Studierende tatsächlich zu Hause für Lehrveranstaltungen aufbringen müssen, wird oft nicht adäquat berücksichtigt. Wir als AG Uni Wien setzen uns dafür ein, dass der Aufwand für Lehrveranstaltungen kontinuierlich evaluiert wird und die Erkenntnisse zu einer unmittelbaren Anpassung der ECTS-Punkte führen.